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Album-Reviews

In Flames - "I, The Mask" (Nuclear Blast)


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In Flames
Nuclear Blast
„Nicht so schlimm wie befürchtet“ höre ich mich nach dem ersten Durchlauf der neuen In Flames leise sagen. Ja, die letzten Alben wirken noch nach. So kontinuierlich wie sich in den letzten Jahren nach und nach die einzelnen Bandmitglieder verabschiedeten, so sank meiner Meinung nach auch die Qualität der Studioalben – mit „Siren Charms“ als absolutem Tiefpunkt.
„Voices“ und der Titelsong „I, The Mask“ eröffnen nun also überraschend stark und hitverdächtig das neue Werk der Schweden. Nach einigen Durchläufen bleiben beide Nummern tatsächlich gut im Ohr hängen, wer hätte das gedacht?
Es folgt leider nur noch ein weiterer starker Song, das bereits vorab veröffentlichte „I Am Above“, welches mit einem starken Refrain und ruppigen Stakkato-Riffs glänzt. Es folgt sehr viel Mittelmaß ( „Follow Me“ ) mit einigen ziemlich grotesk anmutenden Melodieführungen im Gesangsbereich ( „Call My Name“ ), welche mir einfach nicht zusagen. Teilweise baut Anders Friden hinter jede Zeile einen Ville-Valo-Gedächtnis-Seufzer ein, was mir nach einigen Runden ziemlich auf den Sack geht. Zumindest haben In Flames auf diesem Album keinen Kinderchor eingebaut, wie noch auf dem halbgaren Vorgänger „Battles“. Man muss sich mittlerweile auch an den kleinen Dingen erfreuen.
Kommt die erste Albumhälfte bis auf den Totalausfall „( This Is Our ) House“ mit seinen untypischen und unpassenden Gangshouts sowie pseudo-modernem Gesang noch einigermaßen passabel daher, so ist der zweite Abschnitt komplett belanglos geraten. Der erste Gähnanfall nennt sich „In This Life“, der Versuch einer Power-Ballade, was früher im Übrigen mal eine Paradedisziplin von In Flames war ( „Come Clarity“, „Evil In A Closet“, „Metaphor“ - anyone?! ). Auch hier nervt der unnötig langgezogene Refrain mit der extrem strangen Gesangsmelodie. Sorry, aber das Ding ist komplett für die Tonne. Das folgende „Burn“ ist zwar etwas flotter unterwegs, jedoch genauso überflüssig und mittelmäßig wie die nachfolgenden Tracks.
Mit „Stay With Me“ ist das Ende des Albums erreicht - „Zum Glück“ möchte man sagen. Der Refrain wird zum Ende hin wirklich bis zum Erbrechen wiederholt, langsam fangen die Zehnägel an, sich hochzurollen. Man, man, man, und die waren früher mal so verflucht gut und innovativ. Für mich ist mittlerweile die Luft raus, die Konzerte werden durch die aktuellen Songs ja auch eher schlechter statt besser. Solange es der Band jedoch Spaß macht, diese Songs zu spielen, sollen sie das tun – nur dann halt ohne mich. Ihren Erfolg haben sie sich jedoch ohne Frage verdient, der geneigte Fan wird auch bei diesem Album sicherlich wieder zuschlagen.
Wie man es richtig macht, haben wenige Wochen zuvor ausgerechnet Soilwork vorgemacht, die jahrelang zu Unrecht im Schatten von In Flames standen und sich dort nie herausbewegen konnten. Die haben allerdings ein packendes Album abgeliefert, das ihren Landsmännern mal eben im Vorbeigehen zeigt, wie man starke, mitreißende Songs schreibt, die genug Ecken und Kanten haben und trotzdem sehr eingängig und „hittig“ sind, ohne zu nerven. Das ist zugegebenermaßen eine Kunst, aber diese Kunst haben auch In Flames mal beherrscht. Schade drum.
Egal, zumindest kann ich mir aus den letzten 4 Alben nun eine 5-Track-EP mit den wirklich brauchbaren Songs zusammenstellen. Wie gesagt, man sollte sich immer an den kleinen Dingen erfreuen.

5,5 | 10 - Eisen-Dieter

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