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Live-Reviews

Turbostaat - Husum - Speicher (17.12.2011)
An diesem Samstag habe ich das Privileg, mir Turbostaat vor 140 Leuten in ihrer Heimatstadt ansehen zu dürfen. Das Konzert ist bereits seit Wochen ausverkauft, kein Wunder bei einer solchen Kapazität. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen, zumal ich auch einige Zeit auf ein solches Konzert spekuliert hab. Nun ist es also soweit. Ziemlich gespannt mache ich mich also auf den Weg ins beschauliche Husum, eine tolle Stadt. Einige alte Bekannte treffe ich dort, und gemeinsam schlurfen wir noch kurz über den Weihnachtsmarkt, der sehr gut besucht scheint. Dann geht es Richtung Hafen, wo der Husumer Speicher steht. Dieser diente Turbostaat in früheren Jahren als Proberaum ( heute der Backstage-Bereich ) und war auch erster Auftrittsort. Geschichtsträchtig also. Drinnen ist es wirklich übersichtlich, man geht rein und steht schon fast vor der Bühne. Das Merch befindet sich im Raucherbereich weiter oben im Gebäude. Nach einiger Wartezeit eröffnen dann Love A den Abend. Und wieder einmal haben Turbostaat eine Band ausgesucht, die ihnen recht ähnlich klingt. Der Sound ist anfangs recht laut und dröhnend, bessert sich im Laufe des Abends aber deutlich. Und mit zunehmender Spieldauer wissen Love A auch zu gefallen, vor allem dank Songs wie dem kaputten „Freibad“. Sogar eine Zugabe ist drin – das Publikum findet augenscheinlich Gefallen an dem, was die Band abliefert. Man kann der Truppe auch definitiv einen guten Auftritt attestieren. Dann Spannung. Umbaupause. Neben der Bühne hängt ein Banner mit den Worten „Husum, verdammt!“, in Anlehnung an den Song „Insel“. Diverse Familienmitglieder nehmen ebenfalls neben der Bühne Platz, um sich den Auftritt ihrer Sprösslinge anzusehen. Die betreten dann um Zehn die kleine Bühne und beginnen tatsächlich mit „Insel“. „Schönen guten Tach, wir sind Turbostaat und wir kommen von hier“ – Gänsehaut. Dann brüllen alle Anwesenden die nun folgende Passage mit: „Husum, verdammt!“ Ich filme das Ganze, um diesen Augenblick festzuhalten. Das Ergebnis kann am Ende des Berichts begutachtet werden. Was für ein Anfang! Im weiteren Verlauf der Show konzentrieren sich die 5 hauptsächlich auf die letzten beiden Alben, die beiden ersten Scheiben spielen leider nur eine untergeordnete Rolle. Schade, besonders heute wäre es der passende Rahmen für Songs wie „Blau an der Küste“, „3 Ecken, ein Elvers“ und das von einigen Leuten vehement geforderte „Cpt. Käse“. So gibt es ein gewohntes Best-of-Programm, das kaum Luft zum Atmen lässt. Die Husumer lassen sich nicht lumpen und feiern Jan und Co. nach allen Regeln der Kunst ab. Ich stehe direkt vorne, und da es keine Absperrung gibt, ist mein einziger Halt der Balken neben mir, was allerdings recht gut funktioniert. Der Auftritt vor Freunden, Familie und Einheimischen gleicht einem Triumpfzug. Man merkt, dass die Band besonders mit dieser Stadt und der Location verbunden ist. So gibt es immer wieder Ansagen diesbezüglich. Der Auftritt ist gespickt mit Höhepunkten, z.B. „Haubentaucherwelpen“, „Kussmaul“ und wie immer „Harm Rochel“. Is schon immer wieder genial, die Reaktionen der Leute zu sehen, wenn Jan den Anfang „GUTEN TAG!“ in die Menge schleudert.
Es gibt heute 6 Zugaben, besonders freue ich mich über „Der Frosch hat’s versaut“ und „18:09 Uhr. Mist, verlaufen“. Als Bonus gibt es noch „Frieda und die Bomben“, ewig nicht mehr gehört. Jan kündigt noch eine neue Platte und die Rückkehr für 2013 an. Dann verlassen die 5 nach 90 Minuten die Bühne. Ich kann mich nicht dran erinnern, schon mal ein so langes Turbostaat-Konzert gesehen zu haben. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass ewig viele Songs weggelassen wurden. Vermutlich weil ich mir wünsche, dass der Abend kein Ende nimmt. Denn das, meine Damen und Herren, war schlicht und ergreifend das geilste Konzert des Jahres! Im Zusammenhang mit der ebenfalls großartigen Smoke-Blow-Show am Freitag kann man da nur von einem gelungenem Wochenende sprechen. Klitschnass wanke ich aus dem Speicher und weiss, dass sich der weite Anreiseweg absolut gelohnt hat Dafür war das Ticket ja wieder einmal spottbillig ( 11 Euro ). Kommt schnell wieder!


www.youtube.com/v/QPkAOl3yszk



www.youtube.com/v/tQ9la70SLlI


Setlist:

Insel
Fraukes Ende
Surt & Tyrann
Ja, Roducheln
Bei Fugbaums
Pennen bei Gluffke
Wieso Herbst?
Nach Fest kommt ab
Ufos im Moor
Haubentaucherwelpen
Hau ab die Schildkröte
Monstermutter
Schwan
Oz Antep
Das Island Manöver
Urlaub auf Fuhferden
Harm Rochel
Kussmaul
Fünfwürstchengriff
Vormann Leiss
Der Frosch hat’s versaut
18:09 Uhr. Mist, verlaufen
Frieda und die Bomben

Eisen-Dieter

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