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Christoph Maria Herbst liest "Vollidiot" - Bremen - Pier 2 (28.01.2007)
Das Lesungen in diesen Tagen immer moderner und angesagter werden ist kein Geheimnis - Hörbücher verbreiten sich mehr und mehr. Ist das gute alte Buch am Ende? Ich denke nicht, denn genau auf diesem beruht der heutige Abend. Eine Lesung von Tommy Jaud's "Vollidiot" mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle. Was ist der "Vollidiot"? Nun ja - der "Vollidiot" ist die Geschichte eines jungen Mannes in der Lage eines Singles. Mmmh, gibt es ja wie Sand am Meer - wieso sollte das spannend sein? Es ist nicht spannend, es ist verdammt lustig und zwar dann, wenn ein guter Vorleser am Werk ist. Mit Christoph Maria Herbst, seines Zeichens unter dem Decknamen Bernd Stromberg dem einen oder anderen geneigten Leser durchaus aus dem hiesigen TV-Programm ein Begriff, hat diese Lesung einen ganz besonderen Reiz. Zeichnete sich unser Abteilungsleiter der "Capitol Versicherung AG“ im Ruhrgebiet bereits für die Produktion des Hörbuchs vom "Vollidioten" mit verantwortlich, so sollte er durch den heutigen Abend führen.
Es war ein beschissener Sonntag im Januar und das Wetter war einfach mal nur bescheiden. Es regnete und stürmte und da konnte nur noch der SV Werder Bremen mit seinem 3:0 gegen Hannover 96 zur besseren Laune beitragen.
Kaum war das Spiel zu Ende begaben wir uns auch schon zur bereits existenten Schlange vor dem Pier 2. "Noch 20 Minuten bis Einlass" - tolle Sache dann, wenn es regnet und der Schirm sicherheitshalber im Auto liegt. Egal - man ist das ja von der norddeutschen Tiefebene gewohnt. "Man darf hier jetzt auch nicht weg" war das Motto, denn heute Abend ist ja freie Platzwahl und das ganze Pier 2 ist "bestuhlt" - also mit Stühlen meine ich.
Dann irgendwann war unsere kleine Truppe überdacht und hatte durchaus gute Plätze, zentral in der achten Reihe oder so. Also guter Blick auf den Tisch der da bis dato auf der Bühne stand.
Schnell zur Toilette und zur Theke, um noch eben entsorgt und versorgt zu sein.
So gegen 20 Uhr kam er dann einfach mal so auf die Bühne der gute Christoph Maria Herbst und fing mit ersten Scherzen an. Das Pier 2 war mit über 1000 Personen ausverkauft.
Wie gesagt, Christoph Maria Herbst hatte die Zuschauer schnell im Griff und begann nach ersten Scherzen mit dem "Vollidioten". Es ist jetzt mühsam die Story zu erzählen, das Buch kann man auch getrost mal lesen, ist ne schöne Sache.
Es geht grob um die Erfahrungen eines Singles, der irgendwie versucht was klarzumachen und was dann so passiert mit den Kumpels, Pseudokumpels, der Putzfrau usw.
Herbst bringt die Story in unheimlicher Souverinität an den Tag und diverse Lacher sind vorprogrammiert. Oft sind es nur der "Stromber-like" Blick oder Satzfetzen, die dafür sorgen, dass der ganze Laden am gröhlen ist.
Er ist einfach Profi. Die einzelnen Etappen des Buchs werden nicht direkt gelesen, sondern frei vorgetragen, klar mal hier und da ein Blick aufs Papier, aber schon ganz großes Tennis mit welcher Professionalität er den Inhalt mit den unterschiedlichen Rollen darbietet.
Die zwei Stunden vergehen wie im Fluge und nach einer kurzen Pause gibt er noch eine Story zum Besten - die gute alte Geschichte um "Mama Barcadi", einer dunkelhäutigen, tiefstimmigen Prostituierten mit der sich unser Hauptdarsteller Simon dann so herumschlagen muss im guten Club der Liebe mit dem Motto "99 Euro - All You Can Fuck".
Diese Story sorgt für derbe Lacher und nach über 120 Minuten geht ein zufriedener Christoph Maria Herbst von der Bühne. Er wirkt zufrieden und ich war es auch. Leider war akutes Fotoverbot in der Show, so hat es nur zu einem recht dürftigen Handyfoto gereicht - soll auch nur der Form halber dabei sein.

Links:
Christoph Maria Herbst liest "Vollidiot"

Jens Krause

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