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Album-Reviews

[soon] - "end isolation" (Oscillation / Twilight)


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[soon]
Oscillation / Twilight
Ich glaube, mein geschätzter Kollege Ramin war es, der an dieser Stelle mal erzählte, dass er so einen merkwürdigen Mitbewohner hätte, dem er immer die ziemlich mauen Promo-CDs, die er so kriegt und mit denen er nichts anfangen kann, andreht und der dann zum Dank dafür auch noch seinen Abwasch übernimmt. Gut, ersterer fehlt mir irgendwie noch und da letzterer erstens eigentlich auch dringend darauf wartet mal erledigt zu werden, und zweitens auch verspricht viel prickelnder zu werden als das folgende, fasse ich mich lieber mal kurz.
Aber genug des komplizierten Satzbaus: [soon] nennt sich der Verein, kommt aus Hamburg und stellt mir „end isolation“ sein Debüt-Album vor. Stilistisch widmet sich das Quartett einer Mischung aus Nu Metal und New Wave – klingt also erstmal recht vielversprechend nach musikalischen Neuland. Allerdings kann man die Jungs auch irgendwo in eine Gothic-Industrial-Schublade packen – da sind die Pfade dann schon etwas mehr ausgetrampelt und das Ganze klingt auch nicht mehr so prickelnd.
Formal kann man [soon] keinen Vorwurf machen: Aufbauend auf einer blitzsauberen Produktion peitschen brettharte Gitarren durchs Bild um sich mit melodiös-sphärischen Klängen die Klinke in die Hand zu geben. Flankiert wird das Ganze von einem Sänger, der sein Handwerk versteht und eine ordentliche Portion Schmalz in der Stimme hat. Assoziation a la Linkin Park meets The Cure oder Limp Bizkit meets Duran Duran sind an dieser Stelle sicherlich nicht verkehrt.
Eine Frage lassen die zehn Songs allerdings meist sehr schnell aufkommen: „Kommt da noch was oder drücke ich lieber gleich auf Skip?“ - wobei man in der Regel recht häufig zu der Erkenntnis kommt, dass letzteres die bessere Wahl ist. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass der Funke nicht so recht überspringen will – um nicht zu sagen, dass „end isolation“ eher mau oder langweilig wirkt – vor allem, weil man mal etwas Mut bewiesen hat und sich eine eigene Nische geschaffen und dies auch noch handwerklich sauber und fehlerfrei umgesetzt hat. Irgendwie fehlt da der letzte Kick, der richtige Spannungsbogen, ein bisschen Rotz oder was auch immer. Vielleicht ist [soon] aber auch das nächste große Ding und ich hänge der Zeit mal wieder etwas hinterher – das werfen mir ja Prog-Rock- und Avril-Lavigne-Anhänger auch gerne mal vor.
„end isolation“ lässt mich etwas ratlos zurück... Mein Ding ist es auf jeden Fall nicht.

4 | 10 Punkten - Holger

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