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Album-Reviews

Erik Cohen - "Weisses Rauschen" (Royal Anker Recordings / Rough Trade)


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Erik Cohen
Album Nummer 2 von Smoke-Blow-Frontmann Jack Letten. In diversen anderen Reviews habe ich bereits sämtliche Querverweise zu Bands lesen dürfen, die dieses Album beeinflusst haben. In nahezu jedem. Von daher verzichte ich darauf komplett, denn der Punkt ist: Erik Cohen hat in Deutschland mit seiner Musik ein Alleinstellungsmerkmal. Es gibt keinen zweiten Künstler hierzulande, der so vorgeht wie „der schöne Erich“. In Interviews bestreitet er zwar immer wieder, ein musikalisches Genie zu sein, doch nach dem Genuss von „Weisses Rauschen“ ist man geneigt, ihm zu widersprechen. Doch der Reihe nach:

Das Album beginnt mit dem bereits vorab veröffentlichten „Hier ist nicht Hollywood“, welches durch die Bank weg überzeugen kann. Starker Refrain, super aufgebaut. Diesen Song konnte man zuletzt auch schon auf den Live-Shows hören, genau wie das nun folgende „Deine Dämonen“. Die Gitarrenmelodie finde ich genial, der Refrain kommt leicht anders rüber als „live“ - macht aber nix, super Song!

Nun kommt mein persönlicher Hit der Scheibe, „Nur ein Herzschlag“. Ein leichter Country-Touch ist nicht zu verleugnen, aber hey: Das Ding macht richtig Laune. Ich hoffe mal, dass diese Nummer auch live gespielt wird. Dürfte dann ein ähnlicher Gute-Laune-Klopfer werden wie seinerzeit „Treue Herzen“. An „Schattenland“ musste ich mich anfangs ein wenig gewöhnen, der Refrain ist vielleicht etwas minimalistisch, aber die Bridge ist großartig. Ein typischer „Grower“, der mit jedem Hören besser wird.

Es folgt ein düsteres Dreiergespann, „Regen“, „Totenspinnengeist“ und „Neues Blut“. Letzteren Song hat die Band ebenfalls bereits live präsentiert, damals klang dieser jedoch noch deutlich anders. Wie dem auch sei, dieser morbide Anstrich gefällt mir sehr gut.

„Der heilige Gral“ ist für mich ein weiteres Highlight, „Tapete“ hingegen gefällt mir nicht ganz so gut wie das restliche Album. Wobei die Partyszene am Ende des Songs schon ganz witzig ist. Das Album endet mit „Das gute Gefühl“, und von dieser Nummer hat man quasi einen Instant-Ohrwurm. Geschickt gemacht, das Album so enden zu lassen, denn man erwischt sich dabei, wie die Hand Richtung „Repeat“-Taste wandert.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Erik Cohen sehr großen Wert darauf gelegt hat, dass das Album „wie aus einem Guss“ klingt, was auch definitiv der Fall ist. Es fließt, nichts wirkt gekünstelt. Das ( starke ) Debüt klang im Nachhinein eher wie eine Ansammlung an Singles ( was aber natürlich auch nicht schlecht ist ), „Weisses Rauschen“ hingegen wirkt deutlich homogener.

Am besten wandert die LP-Version ( weisses Vinyl, logisch ) ins Regal. Zum Schluss noch die unbedingte Empfehlung, Erik Cohen im Live-Kontext zu genießen. Das war / ist bei Smoke Blow so, das ist hier nicht anders. Ein großartiger Entertainer und – wie gesagt – einzigartig.

8,5 | 10 Punkten - Eisen-Dieter

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