Album-Reviews | Der W - "IV" (W-Entertainment GmbH / Tonpool) | | Stephan Weidner alias Der W ist einer der wenigen Künstler, bei dem ich noch voller Spannung auf ein neues Album warte. Zurecht, denn eigentlich immer wird man überrascht, die eigene Erwartungshaltung ad absurdum geführt. Für einige Leute mag das anstrengend oder verwirrend sein, mir gefällt das auf ganzer Linie.
Der neue Output – schlicht „IV“ betitelt – rockt unaufgeregt mit „Neuland“ los. „Erinnerung ist Sperrgepäck“ lautet der Untertitel dieser sich kontinuierlich steigernden Nummer. Ich mag den Song: gut aufgebaut, knallige Drums – passt. Es folgt mit „Mehr!“ der wohl schnörkelloseste Song der Platte. Geht gut nach vorne und verbreitet gute Laune.
Nach dem eher mittelprächtigen „Zeit“ folgt schon mein Highlight: „Justitia“. Sehr getragener Beginn, der Gesang steigert sich von säuselnd über bissig bis hin zu psychedelisch. Irgendwie lullt einen die Musik ein und packt einen anschließend umso härter. Aufgerüttelt wird man nach der versöhnlichen Endsequenz aber auf jeden Fall von „Faust auf Fresse“, welches mit solidem Riffing in den Strophen und einem – bei diesem Titel – fast schon epischen Refrain punktet.
Das schmissige „Ich komm heim“ komplettiert die starke erste Hälfte von „IV“. Gut mitsingbar, coole Melodie – läuft beim Weidner!
„Danke für mein Leben“ wird von fetten Riffs eröffnet, es folgt eine abgefahrene, spleenige Zwischenpassage, ehe wieder Riff und Gesang einsetzen. Insgesamt ziemlich psychedelisch angehaucht, definitiv der abwechslungsreichste Song der Scheibe. Weidner überrascht mit variantenreichem Gesang, welcher am Ende gar in Rap ( ! ) mündet. Ungewohnt, aber komischerweise nicht überladen. Passt schon. Cooler Song, obendrein mit einer guten Message.
Etwas straighter ist da schon „Keiner kann es besser als Du“. Eine eingängige Nummer mit sehr positivem Text. „Welt ohne Farben“ überrascht dann erneut mit gewöhnungsbedürftigem Gesang, die Strophen erinnern an Krispin von Übergas. Erneut begeistert ein simples, aber hartes Riff.
„Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix“ behandelt ein Lieblingsthema vom W. Sehr eindringlicher Song, welcher mit einigen ziemlich coolen Textpassagen glänzt ( „Sie töten und beten für die Gunst des Proheten“ ). Das Credo des Songs ( „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen“ ) kann ich da zu 100 % unterschreiben.
Die beiden letzten Songs, „Sopa De Techo (Der Schmerz verlangt gespürt zu werden)“ und „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ fallen für mich leider ein wenig ab, ohne dabei wirklich schlecht zu sein. Halt ein wenig unspektakulär, wobei man beim letzten Song ein Riff aus „Welcome Home ( Sanitarium )“ von Metallica „ausgeliehen“ hat.
Auch, wenn die Platte musikalisch am ehesten seinem Vorgänger „III“ ähnelt, so herrscht hier doch größtenteils eine deutlich positivere Grundstimmung vor. Die Band hat ihren Sound offensichtlich gefunden, was ein wenig zu Lasten der Hits geht, aber ein nahezu durchgängig starkes Album auf gleichbleibendem Niveau zutage fördert. 8 | 10 Punkten - Eisen-Dieter |
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