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Dropkick Murphys - Große Freiheit - Hamburg (18.04.2006)
Da weiß man ja gar nicht wo man zuerst hinfahren soll. An diesem Dienstag, dem 18.04. gab es für den geneigten Punkrockhörer gleich mehrere verlockende Möglichkeiten sich mit wohlklingender Gitarrenmusik berieseln zu lassen. Im Grünspan spielten No Use For A Name und The Lawrence Army, ich entschied mich aber für die Große Freiheit wo die Dropkick Murphys spielten, supportet von Far From Finished und den großartigen Skapunkern von Less Than Jake. Warum man sich da unter den Veranstaltern nicht besser abspricht entzieht sich meiner Kenntnis, derlei Phänomene kennt man aber allerdings ja auch aus der eigenen Heimatstadt.
Ich selbst habe noch kein Dropkick Murphys Konzert erlebt, dass nicht brechend voll war, und auch dieses war natürlich ausverkauft. Die gutgelaunte Menge wurde von den amerikanischen Punkrockern Far From Finished ordentlich angeheizt, und bekam die traurige Wahrheit, dass ausnahmslos alle Bands froh sind, wenn sie nicht mehr durch England touren gleich mehrfach aufs Butterbrot geschmiert. Danach spielten Less Than Jake, auf die ich mich persönlich sehr gefreut hatte, denn diese phantastische Band hat sich in den vergangenen Jahren in Europa doch sehr rar gemacht. Was soll ich sagen, ich wurde alles andere als enttäuscht. Die Band begann mit einigen Ska-Punk-Stücken, die die Menge völlig zurecht vollends ausflippen ließen, bei den reinen Punkstücken ohne Bläsereinsatz zwischendrin ließen es sich die beiden Bediener der Blasinstrumente dennoch nicht nehmen, wie die Geisteskranken vor und auf der Bühne herumzuspringen, um später die schwitzende Meute wieder mit einigen Hornstößen zu beglücken. Nach knapp 40 Minuten war der viel zu kurze Gig, der wie ein gewaltiges Gewitter über einem hereinzubrechen schien, leider auch schon vorbei. Diese Band wäre auch so schon als Hauptact durchgegangen, wer die Gelegenheit bekommt sich diese Truppe anzuhören, sollte sie auf keinen Fall verpassen.
Als wirkliche Hauptband kamen nun also Bostons Dropkick Murphys mit ihrem partytauglichen Folk-Punk auf die bühne, und brachten die Halle nun vollends zu Bersten. Nur dummerweise hatte irgendjemand dem Mischer erzählt, dass er besonders gut sei, wenn er einfach alle Gain-Regler auf volle Kanne dreht, was den Effekt hatte, dass dieses Konzert bestimmt als das Lauteste der Bandgeschichte in die Annalen eingehen wird, von den einzelnen Instrumenten differenziert aber leider nichts mehr zu hören war. Nichtsdestotrotz beglückten die Jungs um Sänger Al Barr uns mit einem gelungenen Potpourri aus alten Stücken und Krachern der neuen Platte „The Warriors Code“, die wieder etwas punkiger und wütender geraten ist. Genauso gestalteten sie auch den Querschnitt dieses Konzertes, mehr Punk weniger Folk, als man noch in den letzen Jahren von ihnen gewohnt war. Gewohnt war mir aber meine persönliche Abneigung gegen den Klassiker „The wild rover“, ich möchte auf solchen Veranstaltungen einfach nicht an Klaus und Klaus erinnert werden, sowie die mit Damen prall gefüllte Bühne kurz vor dem Zugabenblock. Die Dropkick Murphys legten im Gesamten ein gewohnt atemberaubendes Konzert hin, in dem eine ausgewogene Balance von alten Hits wie „Boys on the docks, Heroes from our past und Gang´s all here“, sowie neuen Stücken wie „Your spirit`s alive und The auld triangle zu verzeichnen war. Leider fehlt mein favourite „Which side are you on“, aber man kann ja bekanntlich auch nicht nicht alles haben. Ansonsten liegt der Partyfaktor auf einer Skala von 1-10 irgendwo wie gewohnt bei 12, getrübt wird der Gesamteindruck nur durch die mangelnde Fingerfertigkeit des Reglerartisten.

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Dropkick Murphys

Nille

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