Album-Reviews | The Welch Boys - "The Welch Boys" (I Scream Records / Cargo) |
Links: The Welch Boys I Scream Records / Cargo
| Einen weiteren Betrag zur wohlbekannten Bostoner Hardcore-Inzucht liefern The Welch Boys mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum ab.
Das Quintett um Blue-Bloods-Gitarrist T.C. Welch und Shouter Ed Lalli von Slapshot präsentiert recht abwechslungsreich von der ersten Sekunde an atemlosen, von aggressiven Gitarren flankierten Hardcore mit starken Streetpunk-Einflüssen („United“, „Count My Days“, „Saving Grace“, „Don't Look Me In The Eye“), der sich ständig mit Streetpunk mit einer deutlichen Note Hardcore („Tossed Out“, „Someday“, „617“, „Straight Line“) abwechselt. Manche Songs wie der Starter „Friend Or Foe“, „Sink Or Swim“, „Sick Of Being Told“ oder „Never“ können oder wollen sich aber auch nie so recht zwischen den einzelnen Stilrichtungen entscheiden, zeigen sich aber – wie das gesamte Album - stets gut gespickt mit mitgröhlfähigen Sing-A-Longs und einem Händchen für kurze knackige Songs, die sofort auf den Punkt kommen. 15 Stücke in 35 Minuten ergeben da sicherlich einen ganz guten Schnitt.
Anstelle hier in sinnlose Erbsenzählerei zu verfallen, kann man den Welch Boys auch einfach attestieren, dass sie wie eine gelungene Mischung aus den Dropkick Murphys und Blood For Blood klingen. Ein echt merkwürdiger Zufall, denn Jim Siegel, der für das Album als Produzent verantwortlich zeichnet, hat auch schon mit ebendiesen zusammengearbeitet.
Außer dem in „Les Paul“ zum Ausdruck gebrachten Markenwahn (Und ich dachte immer, als Punk darf man nur mit einer abgeranzten Schrottgitarre von Flohmarkt spielen, um die Street-Credibility nicht zu gefährden) gibt es inhaltlich gibt es auch keine wirklichen Überraschungen: Man befasst sich mit dem üblichen Vokabular aus Selbstzerstörung, Weltschmerz und politischen Engagement („Can't Wait“), das sich eigentlich gegen den hier ebenfalls gern zu Schau gestellten Patriotismus richtet. Aber die Amis sind in der Richtung ja gerne mal etwas schizophren.
Im Osten nichts neues ist ein Schlusswort, das ich in solchen Fällen gerne verwende, denn außer solider Arbeit liefern The Welch Boys keine wirklich neuen Erkenntnisse bis sie dann mit „The Upperdeck“ noch einen exzellenten, Sing-A-Long-gespickten Rausschmeißer liefern, oberdrein noch mit dem Solieren beginnen und in einem den Drang aufkommen lassen, die Scheibe nochmal von Anfang an zu hören. 7,5 | 10 Punkten - Holger |
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