Harbor Inn Studios - Bremen
 

Interviews

Circle Of Grin
Eine der coolsten Veröffentlichungen in den letzten Monaten kommt definitiv aus Köln. Circle Of Grin heißen die Kollegen und man sollte ihnen mindestens ein Ohr gönnen. Absolut geniale Riffs mit tierischen Wiedererkennungswert sind für die Jungs nichts besonderes - eine absolut international ausgerichtete Band und ich bin wirklich gespannt, wie es bei Ihnen weitergeht.
Lest dieses Interview und checkt die Kollegen auf jeden Fall mal an. Ich unterhielt mich mit Jan und Carsten, aber lesen könnt Ihr auch selber.


Erstmal Glückwunsch zum aktuellen Album “Same As It Never Was” – für mich ganz ehrlich so ziemlich das coolste Album in den letzten sechs Monaten und n meinen All-Time Faves unter den ersten 15(neben so illustren Bands wie Anthrax, Sacred Reich, Faith No More, Machine Head, Life Of Agony, Pantera usw.). Wie waren die Reaktionen bis dato ?


Jan (Gesang): Huiuiui, danke! Nun, die Reaktionen waren sehr gut – sowohl Internetmagazine wie Eures als auch die „reguläre“ Presse wie der Metal Hammer, die Rock Hard und die Visions haben uns ziemlich gut angenommen.

Ich benötigte ein paar Durchläufe, bis mir die CD gefiel, anfänglich fand ich sie eher durchschnittlich – inzwischen rotiert sie mehrmals wöchentlich in meinem CD-Player. Bin ich der einzige dem es so geht, oder habt Ihr ähnliches schon einmal gehört ?


Carsten (Schlagzeug): Nein, wir haben öfter gehört, dass die CD nicht unbedingt beim ersten Durchlauf komplett zündet und man sich das Teil etwas erarbeiten muss. Aus meiner Sicht ist das keine schlechte Reaktion, da solche CDs dann meistens nicht so schnelllebig sind. Meine Lieblings-CDs sind auch die, bei denen ich immer Neues entdecke und die mit der Zeit wachsen.
Das erklärt aber auch die vereinzelten Reviews, die mit der CD überhaupt nichts anfangen konnten. Wer sich die CD für ein Review nur ein Mal anhört kommt sicher nicht zum besten Ergebnis.

Auffällig ist die internationale Ausrichtung der Scheibe – sowohl Produktion und Qualität der Lieder sind international, gibt es schon Reaktionen aus dem Ausland ?


Jan: Eigentlich kaum. Das Album ist aber auch zunächst nur hier in Deutschland veröffentlicht worden und somit in anderen Ländern nur als teure Import-CD zu haben, da wird es wohl noch eine Weile dauern, bis sich da was tut. Wir haben uns ja nun auch beim Touren zunächst stark auf Deutschland konzentriert, werden uns aber in naher Zukunft sicher auch mehr um andere Länder im guten alten Europa bemühen.

Carsten: Als Deutsche Band ist es schwer, einen Release im Ausland zu bekommen, dafür muss eine CD leider erstmal in der Heimat durch die Decke gehen.


Wenn ich jemandem erzählen sollte wie Ihr klingt, welcher Vergleich wäre nett und welcher nicht so nett ??

Jan: Ich kann, ehrlich gesagt, den Vergleicht mit Godsmack nicht mehr hören, nicht, weil ich Godsmack nicht mag, oder so, aber dieser Vergleich ist irgendwie omnipräsent und wir selbst haben das nie so empfunden. Freuen tun mich immer Vergleiche mit Faith No More und Incubus, weil das einfach die Bands sind, die wir alle in der Band gleichsam verehren, auch wenn unsere musikalische Herkunft ansonsten eher unterschiedlich ist.

Mit Eat The Beat habt Ihr ein junges Label am Start, welches jetzt durch die Kooperation mit Roadrunner einen großen Sprung gemacht hat – wie läuft die Zusammenarbeit und wie sind die Pläne von ETB und Euch für die nahe Zukunft ?

Carsten: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Eat the beat verfolgt eine Indie-Label-Philosophie, so dass wir die maximale künstlerische Freiheit haben, sowohl was die Musik als auch was das Artwork und die Webseiten-Inhalte angeht. Zugute kommt uns, dass die Jungs von eat the beat für ihre Bands brennen und alles versuchen, um sie nach vorne zu bringen. Wenn dann im Hintergrund noch die Promopower von Roadrunner ackert fühlt man sich schon gut aufgehoben!

Jan: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut, weil die Jungs von ETB einfach ohne jegliche Distanz zu den Bands operieren. Ich kenn mich mit Major-Labels nicht so aus, aber wir sind sehr zufrieden, was unsere künstlerische und unsere Entscheidungsfreiheit angeht.



Was glaubst Du wie wichtig ist heutzutage ein Video für eine Band in Eurem Status ?

Carsten: Ich glaube ein Video ist sehr wichtig. In der deutschen Radiolandschaft findet alternative Musik ja praktisch nicht statt, so dass nur noch ein Video die Chance auf Medienpräsenz bringt. Auch in diesem Bereich ist jedoch vieles schwieriger geworden. Mit der Neuausrichtung der Programmstrukturen von VIVA und MTV ist das eh schon kleine Forum für deutsche Alternative-Bands noch mal kleiner geworden. Viele Einsätze bekommt ein Video daher leider nicht.
Die Leute, die Interesse an einer Band haben laden sich das Video allerdings dafür verstärkt von den Webseiten der Bands runter, so dass man doch noch viele damit erreichen kann.


Jan: Ich denke, es ist besser, ein Video draußen zu haben, als keines. Generell ist es heute sehr schwierig eine Newcomerband wie uns zu promoten, da ist ein Video, wenn es denn gespielt wird, schon eine dufte Sache. Daher bitte auch weiterhin jeden zweiten Mittwoch im Monat schön bei Get The Clip – Rock auf VIVA PLUS so massiv für uns voten… danke! ;-)

Was denkst Du über den Nachwuchs an guten Bands in Deutschland ? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch so langsam die Musikindustrie merkt, dass es talentierte deutsche Bands gibt. Also nicht nur Bands aus dem Ausland.

Jan: Wissen werden die das schon eine Weile; nur ist es mit der Risikobereitschaft und dem Engagement in der Musikindustrie nicht weit her. Da wird gerade bei deutschen Acts auf Nummer Sicher gegangen; man signt schnell verwertbare, formbare Plastikacts. Rock aus Deutschland hat irgendwie nicht den besten Ruf, woran’s liegt, weiß ich nicht.
Und wenn dann eine deutsche Rockband auch noch amerikanisch klingt, ist es ganz schwierig, dabei ist es z.B. gerade im Popgeschäft ja mittlerweile an der Tagesordnung, Sounds aus den USA bis auf das letzte Detail zu imitieren, die Songs jeglicher Eigenständigkeit zu berauben und mit irgendwelchen grenzdebilen Tanzmäuschen garniert auf die Öffentlichkeit loszulassen… obwohl, Jeanette macht ja jetzt auch „Rock“… stimmt… sorry.

Carsten: Tja, mein Eindruck ist nach wie vor, dass deutsche Bands immer noch dann gesignt werden, wenn sie einen aktuellen Trend bedienen, momentan z.B. den Deutschrock Trend a la Juli und Silbermond. Zwar gibt es vereinzelt gute Ansätze bei Labels wie unserem Label eat the beat music (www.eatthebeat.de) , bei Silverdust (z.B. Korroded), Locomotive (z.B. Leaf, 10 fold b-low)) oder dem Goldene Zeiten Label vom Ex-Hosen Drummer Wölli, wo deutsche Bands gefördert werden. Im Schnitt sind das aber leider noch Einzelfälle. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass in Deutschland die Radios sowie die Booker vor allem der Festivals nach wie vor eher auf ausländische Bands setzen, anstatt Heimisches zu fördern. Das sieht in anderen Ländern wie Frankreich ganz anders aus…von denen können wir da noch ne Menge lernen.


Themenwechsel, was machst Du, wenn Du nicht gerade mit Circle Of Grin am proben, spielen oder weiß ich was bist ?

Jan: Ich studiere Amerikanistik und Germanistik in Bonn und arbeite als Aufnahmeleiter und Darsteller. Ab und an singe ich im Studio Songs ein, meistens für Kinderhörspiele.

Carsten: Verschiedenes: Ich renne mit meinem Hund durch den Stadtwald, freue mich über meinen gerade geborenen Sohn und ach ja, arbeiten muss man ja auch noch: Ich bin Jurist und arbeite als Rechtsrefrendar im Bereich Musikrecht.

Welche prominente Persönlichkeit würdest Du gerne mal treffen und warum ?

Jan: Pfff… da gibt es einige. Da kann ich mich nicht auf einen festlegen. Aber ich hab als kleines Kind mal Pan Tau getroffen, das hat mich umgehauen.

Carsten: Ich würde gerne mal mit George Bush allein über das Thema „Amerika und der Rest der Welt“ reden…

Wenn Du Dir aussuchen könntest mit einer bestimmten Band auf Tour zu gehen, wer wäre das – warum ?

Carsten: Das wären Faith No More auf Ihrer (leider noch nicht geplanten) Reunion-Tour, weil diese Jungs ihrer Zeit weit voraus Maßstäbe in Sachen alternativer Rockmusik gesetzt haben.

Jan: Das wären entweder Life of Agony oder Incubus… einfach, weil’s geile Bands sind und weil’s passen würde, denke ich.

Letzte King-Asshole like Frage: Nenne mir bitte Deine drei Lieblingsorte auf Mutter Erde und begründe kurz Deine Entscheidung

Jan:
1.)Mein Bett – das erklärt sich wohl von selbst.
2.)Eine x-beliebige grüne Liegewiese, die mit einem immensen Biervorrat und einem Riesengrill bestückt ist, weil wir uns in der Band als Leistungsgriller verstehen.
3.)Mein absoluter Lieblingsort ist und bleibt die Bühne - egal wie groß, egal wo. Nur Strom muss da sein.

Carsten: Ohne durchdachte Reihenfolge:
1.)Auf der Bühne weil’s Energien freisetzt
2.)Im Bett weil’s Energien auflädt
3.)Unter Wasser, weil dort die absolute Stille herrscht

Links:
Circle Of Grin
Interview Jens Krause

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