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Album-Reviews

Bad Religion - "New Maps Of Hell" (Epitaph)


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Bad Religion
Epitaph
Die Erfinder des Melodic Punkrock bringen nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte ihren mittlerweile 14. Longplayer unter die geneigte Zuhörerschaft, und wie immer werden sich zwei Lager auftun. Auf der einen Seite die Kritiker, die behaupten jedes Bad Religion Lied klänge gleich, auf der anderen Seite die Fans, die sich genau darauf freuen.
Zunächst überraschen mich Gurewitz, Graffin und Konsorten, denn die ersten beiden Stücke auf diesem neuen Album, beide keine 1:30 Minuten lang, warten mit zum Teil leicht verzerrtem Gesang auf, was nicht unbedingt typisch ist für eine Band die eigentlich für ihren sehr cleanen Sound bekannt ist. Allerdings kehren die Kalifornier auch schnell wieder zu ihrer gewohnten Linie zurück. Graffins Gesang, Monsieur ist übrigens Inhaber zweier Professuren an der UCLA, ist gewohnt melodisch und kraftvoll, wie immer mit einer Unmenge aaaaahs und oooohs unterlegt. Aber auch beim Background-Gesang können mich BR diesmal überraschen, ist doch im Song Requiem for dissent astreines Hardcore-Gebrüll im Hintergrund zu hören. Na ja, öfter mal was Neues. Ansonsten bleibt alles beim alten: die Songs sind gewohnt treibend, gut abgemischt, melodisch, altbewährter Bad Religion- Stil halt. Der Anfang von Honest goodbye erinnert mich persönlich ein wenig an einen Song von Mike Oldfield, insgesamt ist dieses Stück für meinen Geschmack etwas zu poppig geraten, bleibt aber die einzige Ausnahme. Auch dieser eine etwas gemäßigtere Song pro Platte ist bei Bad Religion ja fast schon obligatorisch. War die vorige Platte The Empire strikes first doch gewaltig wütend und sehr politisch ausgefallen, bevorzugen die Herren textlich wieder eher die gesellschaftlichen und moralischen Themen. Am textlichen Niveau hat sich auch nichts geändert, es ist wie immer am obersten Level. Graffin schleudert die Fremdworte nur so um sich, und fordert, auch das tut er nun schon fast gebetsmühlenartig seit 25 Jahren, Gerechtigkeit, Rückgrat und Zivilcourage ein, und weist seine Zuhörer mehrmals darauf hin, vor dem Handeln doch bitte die eigenen grauen Zellen anzustrengen.
Bei so viel Gewohnheit hatte ich dann geglaubt auch eine andere wieder bestätigt zu bekommen: Der letzte Song einer BR-Platte gehört immer zu den besten auf ihr. Diesmal nicht, und das liegt nicht daran, dass er einen Piano(!)-Part hat.
Insgesamt finde ich New maps of hell etwas weniger klasse als seinen Vorgänger, dennoch ist es ein solides 16-Song Bad Religion Album, und das die Herrschaften in ihrem Genre zu den besten gehören, stellen sie nicht erst jetzt unter Beweis. Selbst eine durchschnittliche BR-Platte ist häufig immer noch besser als viele Alben der Bands, die versuchen BR zu kopieren! Die oben angesprochenen Lager werden auch weiterhin Bestand haben: Die Kritiker werden das Gefühl haben, durch diese Scheibe noch mehr Wasser auf ihre Mühlen bekommen zu haben, die Fans werden wieder mit einem Grinsen auf dem Gesicht herumlaufen, haben sie doch genau das bekommen was sie wollten und ja sowieso immer bekommen.

7,5 | 10 Punkten - Nille

Reviews zum Thema "Bad Religion"

4Ft Fingers - "A Cause For Concern"

Die Jungs von 4Ft Fingers haben wieder mal eine Platte auf dem Markt geschmissen, welche auf dem Namen „A cause for concern“ hört und wie von Golf Records gewohnt, Punkrock beinhaltet. Auch hier darf man keine individuelle Sache erwarten.
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Belvedere - "Fast Forward Eats The Tape"

Punkrock aus den Weiten Kanadas ist das Thema des heutigen Tages. Also hören wir mal in den vierten Silberling der vier von Belvedere rein, der auf den Namen „Fast Forward Eats The Tape“ hört.
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Silverstein - "Discovering The Waterfront"

Jetzt, wo sich der Sommer scheinbar schon verfrüht vom Acker gemacht hat und das Feld für erste aufkommende Herbstdepressionen räumt, beehren uns die Herren von Silverstein aus dem kanadischen Toronto mit einem neuen Werk, um wenigstens etwas Licht am Horizont erscheinen zu lassen...
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Live-Reviews zum Thema "Bad Religion"

Bad Religion - Docks Hamburg (03.06.2008)

Na, das wurde ja auch mal wieder Zeit. Nach diversen Jahren der Live-Abstinenz geben sich die Punkrock-Helden meiner schon lange verjährten Jugend, Bad Religion, mal wieder die Ehre live in Norddeutschland zu spielen...
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Bad Religion - Bouncing Souls - Off With Their Heads - Bad Religion 30th Anniversary Tour Fall 2010 (09.10.2010 - 20.10.2010)

Zugegeben, als ambitionierter Musikjournalist hat man schon das eine oder andere Privileg, dass einem hin und wieder zuteil wird. Mal steht man auf der Gästeliste, hat mitunter Zugang zum Bachstagebereich oder man kommt relativ leicht an preiswerte Getränke. Allerdings gibt es hin und wieder Dinge, die auch für uns nicht alltäglich sind...
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Open Flair Festival - Eschwege (12.08.2010 - 15.08.2010)

Das Open-Flair-Festival gehört zu den etablierteren seiner Sorte, auch wenn es vielleicht noch nicht jeder und jedem ein Begriff ist, es erfreut sich aber steigender Beliebtheit und hat es somit in den vergangenen 26 Jahren vom kleinen Familienfestival zur Großveranstaltung mit über 15.000 Gästen gebracht...
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