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Interviews

Endhammer
Hamburg ist nicht nur das Tor zur Welt, sondern auch nur die Nummer zwei in Sachen Fußball ;-)
In Hamburg gibt es die Reeperbahn und viel Küste und einen großen Fluß und eben auch Endhammer... Endhammer sind laut, heftig, deutsch, sympathisch und trinkfest, aber überzeugt Euch selber...


Moin Miro, Moin Michi! Stellt Euch und die Band bitte mal ein wenig vor und erzählt uns ein paar Takte zur Enstehung


Miro: Endhammer wurde im Sommer 2003 von Michi und mir gegründet. Wir hatte vorher gemeinsam bei Niederschlag gespielt und als sich diese nach 6 Jahren auflösten, wollten wir noch ein letztes mal versuchen ne Band auf die Beine zu stellen. Ein Jahr lang haben wir die verschiedensten Leute ausprobiert, bis wir endlich komplett waren. Das war ne harte Zeit für uns, da wir wochenlang nur mit dem Drumcomputer probten und die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, jemals wieder auf der Bühne zu stehen.

Michi: Das war wirklich ne schreckliche Zeit. Sehr frustrierend wenn es nicht voran geht.

Miro: Mit Macke (Gitarre), Marco (Bass) und Julian (Drums) fanden wir dann doch noch die richtigen Mitstreiter. Marco ist in der Szene als Tattoowierer bekannt und hat vorher bei der HC-Combo Upset gespielt.

Michi: Jau und bei mir hat er auf`m Unterarm gleich ausprobiert, wie sich unser Anker-Logo tattoowieren lässt.

Miro: Macke kenn ich schon seit über 15 Jahren. Wir haben zusammen bei Teletrunken, Bilharzia und Stampede (Punk, HC, Stoner) gezockt. Julian war der letzte im Bunde, ist leider letzten Monat aus persönlichen Gründen aus der Band ausgestiegen. Mit Roland, der u.a. bei No Life Lost getrommelt hat, haben wir aber vor wenigen Tagen einen Bomben Ersatzmann gefunden. Michi (Space Gitarre) war früher bei Head Meets Wall und den legendären Richthofen aktiv und hat auch bei Temple of the Absurd und Warpath ausgeholfen.


Wie ist der Name Endhammer selber überhaupt entstanden ?


Miro: Also eigentlich hatten Michi und ich beschlossen nicht wieder so einen martialischen Namen zu verwenden, wie wir ihn mit Niederschlag hatten. Das wirkte im Nachhinein zu hart, wurde uns oft als prollig ausgelegt, bzw. wurden wir verdächtigt aus der rechten Ecke zu kommen. Was natürlich alles totale Scheiße ist! Nach dem wir dann ein halbes Jahr lang tausend Namen durchgekaut haben, an denen mindestens einer von uns fünf Leuten immer etwas auszusetzen hatte, einigten wir uns unter viel Gegröhl und noch mehr Bier auf den Namen Endhammer. Von wegen: “Das ist doch der Endhammer!!!“
Damit sind wir plakativ auf jeden Fall wieder ganz vorne mit dabei, hahaha. Einmal gehört, nie mehr vergessen!

Michi: Eben, Endhammer ist schön einprägsam und umschreibt meiner Meinung nach den Musikstyle genau wie er ist. Das ganze in Verbindung mit einem Anker als Logo, passt wie Hamburg und Schmuddelwetter. Perfekt.


Wie kommt es, dass Ihr eigentlich nur deutsche Texte habt – kein Bock auf internationales englisch ?


Miro: Die Frage hat sich bei uns eigentlich nie gestellt. Ich schreibe schon seit 20 Jahren ausschließlich in deutsch und so wird es auch bleiben. Ich kann mich im Englischen halt nicht so ausdrücken, wie ich es in meiner Heimatsprache kann, da fehlt mir einfach die Selbstverständlichkeit (im wahrsten Sinne des Wortes). Und momentan sind deutsche Texte ja auch total hip- da haben wir doch bisher alles richtig gemacht, haha!

Michi: Bei deutschen Texten hören die Leute genauer hin und beschäftigen sich eher damit. Liegt natürlich daran, dass man seine Heimatsprache leichter verstehen und sich damit identifizieren kann.


Bis dato habt Ihr primär im Norden der Republik gespielt – zieht es Euch auch bald in die anderen Regionen der Republik ?


Miro: Ja klar! Was bisher geschehen ist, war ja eher so ne Art Aufwärmübung. Jetzt werden wir erst mal unseren „Neuen“ Roland einspielen und am 06.08.05 in Wacken die Wet- Stage (22.15 – 23.00h) entern. Danach wollen wir reichlich Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum spielen.

Michi: Richtig, wir haben da schon einiges in der Pipeline, aber konzentrieren uns erstmal ganz auf Roland und das Wacken Open Air.

Miro: Wer uns schon mal live gesehen hat, weiß was ihn erwartet! Einen kleinen Vorgeschmack gibt es auf www.endhammer.com: Wir haben am 26.03. unseren Auftritt beim Fuck Easter Festival in der Hamburger Markthalle mitgeschnitten und als Stream auf unsere Seite gestellt. Ebenfalls auf der Page: Das „Heavy Rotation Video“ zu dem Song „Alkohol“ (in 4-facher Ausführung) und unser 3track Demo (Demo des Monats u.a. im Rock Hard und Metal Hammer). Alles zu bestellen oder kostenlos als Free Download!

Wie seht Ihr die Szene in Deutschland für deutsche Bands überhaupt ?


Miro: Es gibt in Deutschland n Haufen richtig geiler Bands. Die wenigsten davon überleben, geschweige denn, bekommen einen Plattenvertrag. Die Ami- und die Skandinavia-Bands sind einfach immer einen Schritt voraus, kompromissloser und mit mehr Engagement dabei. Somit werden deutsche Bands auch nicht oder wenig gesignt, was ich durchaus verstehen kann. Auf der anderen Seite gibt es Combos aus dem eigenen Land, die schon lange ne Chance verdient hätten und nach vielen Jahren Rock`n Roll immer noch keinen Penny gesehen haben. Das ärgert mich schon, weil das Potential da ist!

Michi: Auf jeden Fall. Da gibt es ja einige klasse Bands wie Gutbucket, Urban Majik Johnson, President Evil oder Smoke Blow, die natürlich schon etwas bekannter sind.


Wie sieht es bei Euch in Bezug auf Label usw. aus ?


Miro: Wir führen gerade mit mehreren Labels Gespräche. Wie es nun mal so ist, gibt es hier und da vereinzelte Schwierigkeiten, was das Ganze etwas in die Länge zieht. Aber ich denke, dass wir uns in den nächsten Wochen mit irgendeinem Kandidaten einig werden und dann soll alles ganz schnell gehen. Wir arbeiten straight auf die Vorproduktion hin und wollen vor Wacken möglichst alles eingespielt haben. Bei wem wir letztendlich unterschreiben wird sich zeigen.

Was glaubst Du macht eine deutsche Metalband für ein Label interessant ?


Miro: Metalbands erscheinen meist auf Metallabels und die gibt es immer noch, weil Metalfans a) Treue Seelen, b) CD / Vinyl- Sammler und c) Kaufkräftige Kunden sind. Im Gegensatz zu den Majors verzeichnen Metalllabels prozentual nicht so hohe Einbußen und können sich auf einen festen Kundenstamm, der seit Jahren am Start ist, verlassen. Kleinere Labels sind näher am Publikum, glaubwürdiger und flexibler. Sie können die Sparte Metal am besten bedienen. Darum haben sie überlebt. Durch den momentanen Metalboom und einer neuen jungen Metalbewegung ist es aber auch für Majors wieder attraktiv, harte Bands zu signen. Allerdings kommen die wenigsten davon aus Deutschland, da hat sich wenig getan.

Michi: Ich denke einmal die Professionalität, die Identität, die Kunst authentisch zu wirken und wirklich zu rocken. Ich glaube das der Markt viel zu viel Wert darauf legt, was gerade Hip ist. Sprich, eine Band legt ne gute Platte hin und 4 Monate später gibt es plötzlich 20 gleiche Alben. Das läuft sich alles schnell Tod. Siehe die neue Metalcore Bewegung. Einige gute Bands aus Deutschland haben Jahre gebraucht, es geschafft etwas „neues“ zu etablieren und schon gibt es`n ganzen Sack voll. So kann man Trends auch schnell verheizen.


Gibt es Bands, mit denen Ihr gerne mal auf der Bühne stehen würdet oder schon gestanden habt ?


Miro: Mit Harald Juhnke hätt ich gern mal auf der Bühne gestanden, aber dass is ja nu zu spät! Ansonsten am liebsten mit befreundeten Bands, weil das immer so entspannt ist und man den Abend gleich dazu nutzen kann, um gemütlich zusammen zu feiern.

Michi: Für mich wären das ganz klar Slayer & Voivod. Ansonsten sehe ich das auch wie Miro. Mit den Präsidenten aus Bremen kommen wir sehr gut klar, wie natürlich auch mit den Hamburgern bzw. Kielern Gutbucket und unseren Homies Urban Majik Johnson.


Was für Musik hörst Du derzeit privat und gibt es irgendwelche Bandempfehlungen – Bands oder CD’s die man hören bzw. haben sollte – irgendwelche Insidertipps ?


Miro: Da ist Michi eigentlich der bessere Ansprechpartner. Ich weiß zwar immer was rauskommt, kaufe mir aber nur gelegentlich CDs. Ich höre viel altes Zeug. Das letzte, was ich mir gezogen hab, ist die neue Social Distortion und die ist der absolute Hammer!

Michi: Black Bomb A aus Frankreich sind unbedingt hörenswert. Tja…was hab ich mir denn noch so die letzte Zeit gekauft? Napalm Death, Strapping Young Lad, Dillinger Escape Plan (Live der Hammer!), Raging Speedhorn, Billy Idol, Meshuggah (EP & LP), Illdisposed, Helmet, Harmful und Disbelief. Fehlt noch die neue System Of The Down. Kaufe mir aber auch sowas wie Daft Punk, Massive Attak, Eins Zwo und so was. Bin natürlich auch ein großer Voivod, Terrorizer & Slayer Fan. Skindread (Ex Dub War), Skinlab und Destiny sind auch vom feinsten. Ansonsten würde ich die erste Godmachine empfehlen. Gibt es nur leider nicht mehr zu kaufen und kennen tut die auch kaum jemand. Naja und über alte Godflesh und Pitch-Shifter (Submit) muss man ja gar nicht erst reden. Hahaha. Dann hätte ich auch noch Peter Licht im Angebot. Der ist aber weit entfernt von Stromgitarrenmusik.


Wie sehen Eure Planungen für die nächsten 12 Monate aus ?


Miro: Erstmal müssen wir unseren neuen Drummer einspielen, damit wir fit für Livegigs sind. Dann werden wir möglichst schnell ne Vorproduktion für unser Debüt-Album einzimmern und dann in Wacken die Wet-Stage entern. Wenn wir mit einem Label einig geworden sind, nehmen wir ne Scheibe auf und spielen dann solange live bis uns jede Sau kennt.
2006 steigt St. Pauli in die 2. Liga auf, Deutschland wird Weltmeister und Endhammer regiert die Welt. Soviel ist sicher!

Letzte King-Asshole-Frage: Nenne mir bitte Deine drei Lieblingsorte auf Mutter Erde und begründe kurz warum sie es sind !?


Miro: Hamburg, da wo meine Familie ist, da wo meine Freunde sind! Das sind ja schon drei...

Michi: Hamburg. Meine Stadt. „Dort geboren, hier gelebt, da gestorben“ steht vielleicht auf meinem Grabstein. Ansonsten überall wo es warm ist oder wo die Natur noch vorhanden ist.

Links:
Endhammer
Interview Jens Krause

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